Der Tölzer Knabenchor wurde im Jahr 1956 von Gerhard Schmidt-Gaden ins Leben gerufen und zählte wenige Jahre nach seiner Gründung bereits zu den gefragtesten und vielseitigsten Knabenchören. Die Tölzer leisteten mit wegweisenden Interpretationen insbesondere auf dem Gebiet der Barockmusik einen nicht unerheblichen Beitrag zum Wandel der musikalischen Aufführungspraxis. Tölzer Solisten übernahmen die Knabenpartien an den führenden Opern- und Konzerthäusern Europas. Der Chor ist ebenso gefragt bei Aufführungen großer oratorischer und symphonischer Werke mit renommierten Orchestern und Dirigenten. Künstlerpersönlichkeiten wie Carl Orff, August Everding, Hans Werner Henze, Leonard Bernstein, Gustav Leonhardt, Nikolaus Harnoncourt und Claudio Abbado zähl(t)en zu den Förderern des Chores. Herbert von Karajan bezeichnete den Tölzer Knabenchor seinerzeit sogar als "einen der besten Chöre der Welt".

Samstag, 17. November 1990

Konzert beim Bachfest München

Samstag, 17. November 1990, 15:30
MÜNCHEN, Lukaskirche
65. Deutsches Bachfest

PIETRO TORRI: Missa sancti honorati abbatis
ZEILER: Magnificat
Orgelwerke von Kerll und Bach
J.S.BACH: Kantate BWV 71 "Gott ist mein König"

Christoph Prégardien, Tenor
Tölzer Knabenchor und seine Solisten
Klemens Schnorr, Orgel
Concerto Köln
GERHARD SCHMIDT-GADEN, Leitung

Hörfunkmitschnitt durch den Bayerischen Rundfunk

Pietro Torris Missa »Sancti Honorati Abbatis« in C für vierstimmigen Chor, 4 Trompeten, Pauken, 2 Violinen, Viola und Basso continuo ist wahrscheinlich während Torris Glanzzeit als Hofkapellmeister von Kurfürst Max II. Emanuel in München nach 1715 entstanden. Charakteristisch ist der lockere Wechsel zwischen Tutti-Chören mit dem Gesamtinstrumentarium, meist in strahlendem C-dur, und vielfältigen Kombinationen von Solo-Ensembles in Begleitung von Streichern und Continuo. Beim Münchner Bachfest 1990 erfuhr die Komposition eine erfolgreiche Wiederaufführung durch den Tölzer Knabenchor. Aufführungsdauer ca. 25'00'',  Herausgeber des Erstdruckes ist Dr. Robert Münster.